Für UNS – für unsere Arbeit. Gemeinsam stark – STARK für uns.

Verena Willmann
Erlangen

Verena, wie bist du zur Betriebsratsarbeit gekommen und was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?

Ich bin damals durch eine persönliche Erfahrung zur Betriebsratsarbeit gekommen. Nach meiner Erziehungszeit wurde mir signalisiert, dass ich wohl nicht mehr gebraucht werde – das hat mich wirklich getroffen. Ich suchte Hilfe, Unterstützung und Informationen über meine Rechte und landete beim Betriebsrat.

Die Menschen dort haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, verlässliche Informationen über seine Rechte zu erhalten. Sie haben mich ermutigt und unterstützt, einen Weg zu gehen, den ich selbst vielleicht nicht so gewählt hätte. 

Seitdem ist es mir ein Herzensanliegen geworden, Kolleginnen und Kollegen zur Seite zu stehen – besonders denen, die sich in ähnlichen Situationen befinden oder einfach jemanden brauchen, der ihnen zuhört und sie unterstützt. Es soll sich niemand allein gelassen fühlen.

Gibt es Themen, die dir besonders am Herzen liegen?

Absolut. Besonders wichtig ist mir, dass jeder Mensch in jeder Lebenslage fair behandelt wird. Jede persönliche Geschichte, jede Erfahrung und jeder Hintergrund bereichert unsere Gemeinschaft. Ich möchte, dass wir einander mit Offenheit und Respekt begegnen und niemand das Gefühl hat, übersehen oder nicht gehört zu werden. Egal, ob es um Kolleginnen und Kollegen mit oder ohne Schwerbehinderung geht, die mehr Unterstützung brauchen oder um einen wertschätzenden Umgang mit Diversity am Arbeitsplatz.

Außerdem treibt mich das Thema „mentale Gesundheit“ um. Viele von uns stehen unter enormem Druck, und ich finde, es muss mehr Raum und Verständnis für das Thema geben. Wir sind alle Menschen, und es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig stärken.

Was sind die größten Herausforderungen, die du für die Mitarbeitenden siehst, und wo möchtest du ansetzen?

Ein großes Thema ist die Kommunikation – viele Kolleginnen und Kollegen wissen oft gar nicht, welche Rechte sie haben oder wie sie Unterstützung bekommen können. Ich möchte da ansetzen und mehr Transparenz schaffen.

Auch die Themen Arbeitszeit und Homeoffice sind mir wichtig. Es gibt viele Unsicherheiten, wie Arbeitszeit richtig erfasst wird oder was für Rechte im Homeoffice gelten. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass hier Klarheit herrscht und niemand benachteiligt wird.

Du hast erwähnt, dass du Diversity und Inklusion spannend findest. Warum ist das für die Mitarbeitenden so wichtig?

Weil die Welt eben bunt ist und weil es um uns alle geht! Vielfalt ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein echter Gewinn für uns alle. Ich möchte, dass niemand das Gefühl hat, „zu alt“, „zu jung“ oder „anders“ zu sein, um geschätzt zu werden. Auch mit 50 plus hat man noch viel beizutragen. Es ist mir wichtig, dass wir wegkommen von alten Denkmustern und stattdessen eine Kultur schaffen, in der jede und jeder das Beste aus sich herausholen kann. Menschen fühlen sich gesehen und respektiert, können ihr Potenzial besser entfalten und sind motivierter. Gleichzeitig stärkt das den Zusammenhalt untereinander und macht das Unternehmen erfolgreicher und zukunftsfähiger.

Was ist dir besonders wichtig?

Ich möchte für euch da sein, wenn ihr Hilfe benötigt. Egal, ob es um Konflikte am Arbeitsplatz, Sorgen um die Gesundheit oder Fragen zu euren Rechten geht – ich höre zu, kläre auf und kämpfe für euch. Mit meiner Erfahrung in meinem beruflichen und privaten Umfeld und meiner Leidenschaft für Themen wie Diversity und mentale Gesundheit will ich dazu beitragen, dass unser Arbeitsumfeld für alle ein Stück besser wird. Es geht mir darum, dass niemand sich allein fühlt und dass wir gemeinsam stark sind.