Bernd Will

Bernd, was motiviert dich, erneut für den Betriebsrat zu kandidieren?

Täglich erlebe ich, dass es im Arbeitsalltag an kleinen und großen Dingen hakt. Viele Kollegen kommen zu mir mit ihren Fragen und Problemen, und ich helfe da immer gerne und so schnell wie möglich. Mir geht es darum, dass wir faire miteinander umgehen, wo jeder gehört wird. Ich packe lieber an, als lange zu reden – wenn es Probleme gibt, will ich konkrete Lösungen finden.

Du bist Experte für agiles Arbeiten, KI und IT. Wie profitieren die Mitarbeiter davon?

Agiles Arbeiten heißt für mich vor allem: weniger Papierkram und weniger Formalismus, dafür mehr Zusammenhalt und Kreativität im Team. Jeder soll seine Stärken einbringen. Das bringt das Team am Ende weiter als wenn jeder als Einzelperson gemäß seiner Rollenbeschreibung werkelt.

Und was die IT-Seite angeht – klar, da kommen große Veränderungen auf uns zu, besonders mit KI. Ich verstehe, dass das Neue und Unbekannte auch Sorgen macht.

Mein Ansatz ist aber: Wie können wir diese Technik so einsetzen, dass sie uns als Person, aber auch als Gruppe oder Abteilung hilft und nicht stresst? Bei dem Thema möchte ich mithelfen zu gestalten zwischen dem was technisch machbar und dem, was für uns als Menschen wirklich sinnvoll ist.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Ehrlich gesagt beschäftigt mich sehr, wie es uns allen mental geht. Home Office ist ja schön und gut, aber in persönlichen Gesprächen höre ich immer wieder, dass einige Kollegen zuhause den Teamgeist vermissen oder alleingelassen und überfordert sind. Das nimmt man oft nicht wahr von außen. Da müssen wir alle besser aufeinander achten und gegenseitig Unterstützung bieten.

Und ein anderes Thema, das mir wichtig ist: Inklusion. Ich kenne einige Kollegen mit Behinderungen, die täglich Hürden überwinden müssen, die für andere gar nicht sichtbar sind. Da möchte ich ansetzen und praktische Verbesserungen schaffen, keine großen Theorien, sondern echte Hilfen im Alltag.

Was möchtest du in Zukunft als Betriebsrat erreichen?

Ich merke oft, dass viele gar nicht wissen, was der Betriebsrat eigentlich macht oder dass man uns als Betriebsräte im Tagesgeschäft durchaus miteinbeziehen kann. Das will ich ändern! Ob persönlich im Büro oder digital – ich möchte, dass jeder leicht Kontakt aufnehmen kann, wenn’s brennt. Und ich will nicht, dass der Betriebsrat als ein Club von Sonderlingen oder eine Art ‚Gegenspieler‘ zur Geschäftsleitung gesehen wird. Die Welt hat sich verändert !

Mir geht es vor allem um konstruktive Lösungen, die für alle eine Verbesserung sind. Zum Beispiel bei Themen wie bessere Anfahrts- und Parkmöglichkeiten, billigere Ladeinfrastruktur, eine bessere ÖPNV Anbindung am Standort, günstigere Kantinenpreise oder eine Beteiligung bei den Home Office-Kosten und der Ausstattung zuhause, ebenso wie ein besseres Verständnis und Umgang mit internationalen Arbeitsmodellen oder Vorteile einer „servant leadership“ Führungskultur – da gibt es so viele Dinge, bei denen wir gemeinsam überlegen und etwas bewegen sollten bei uns am Standort – als Betriebsräte zusammen mit der Firmenleitung zum Vorteile der Mitarbeiter und des Unternehmens.

Was ist dir besonders wichtig?

Was ich versprechen kann: Wenn mir jemand ein Problem anvertraut, dann bleibt das unter uns. Und ich setze mich dafür ein, dass niemand abgehängt wird, wenn sich strategisch und politisch wieder was ändert. Ich kenne die Sorgen vieler Kollegen aus der tagtäglichen Praxis und persönlichen Gesprächen und nehme die sehr ernst. Mein Ziel ist nicht, alles umzukrempeln, sondern den Arbeitsalltag Schritt für Schritt besser zu machen – mit praktischen Lösungen, die wirklich helfen.